„Prophetin und Apostolin“ - Erzbischof Georg Gänswein erinnert zum Jahrgedächtnis an EWTN-Gründerin Mutter Angelica

Köln (EWTN-TV) - 27. März

Kurienerzbischof Georg Gänswein hat am 27. März 2019 die Verdienste der Gründerin des Mediennetzwerkes EWTN, Mutter Angelica, gewürdigt. In seiner Predigt in der Kirche Santa Maria della Pietà auf dem Campo Santo Teutonico in Rom erinnerte Gänswein am dritten Jahrgedächtnis der bekannten „Fernseh-Nonne“ an das „seherisches Genie“ Mutter Angelicas, das die wichtige Rolle der Medien im Informationszeitalter frühzeitig erkannt habe.

„Keiner von uns hat den Glauben direkt von Gottvater empfangen. Sondern wir sind allesamt vermittelt zum Glauben gekommen. Wir haben ihn alle durch Zeugen erfahren, denen wir vertrauen und glauben.“ Das Mediennetzwerk EWTN, zu dem auch der Fernsehsender EWTN.TV in Deutschland gehört, übernehme nicht nur die Aufgabe der Glaubensvermittlung. Mutter Angelica habe der Katholischen Kirche in Amerika ein von den Bischöfen unabhängiges Medium als „vierte Gewalt“ eingepflanzt, „in der gläubige Journalisten jeden Missbrauch ebenso unerschrocken offenlegen wie gefährliche Abwege aufzeigen, auf denen sich manche Hirten heute ebenso zu verirren scheinen wie zu allen Zeiten der Geschichte.“ Gänswein beklagte, dass „Verbrecher unter uns bis hinauf in den Kardinalsrang auch die Mutter Kirche selbst vergewaltigt haben“. Dadurch, dass das Vertrauen in das Amt des Priesters im Zuge des Missbrauchsskandals teilweise „tödlich verletzt“ wurde, komme dem Bekenntnis der katholischen Laien eine immer größere Bedeutung zu.

Doch nicht nur schonungslose Aufklärung gehöre zu den Kernkompetenzen der EWTN-Mitarbeiter. Die Verkündigung der Frohen Botschaft im Namen Jesu Christi sei im heutigen „Tsunami von Horrornachrichten“ eine besondere Herausforderung. „Der Auftrag Mutter Angelicas aber geht darüber hinaus“, bekräftigte Georg Gänswein, der die Nonne als „Prophetin und Apostolin“ bezeichnete. „Papst Franziskus hat, wie Sie wissen, ja gleich nach ihrem Tod vor drei Jahren schon zu Ihnen gesagt, dass er sie persönlich schon im Himmel erblicke. Das war noch keine Heiligsprechung. Dennoch deutete der Heilige Vater damit an und darauf hin, dass Gott für jede Not der Kirche auch immer wieder Menschen beruft, die uns in allen Gefahren besonders beistehen.“

Mutter Angelica verstarb nach schwerer Krankheit am 27. März 2016 im Alter von 93 Jahren. Bei CNA Deutsch finden Sie das ausführliche Porträt „Scheidungskind, weiblich, katholisch: Der Aufstieg von Mutter Angelica“. Den vollen Wortlaut der Predigt von Georg Gänswein können Sie hier nachlesen.

 

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